Montag, 9. Februar 2009

Südinsel

Wie bereits berichtet waren wir zum Abschied von der Nordinsel 2 Tage in Wellington. Das ist die Hauptstadt Neuseelands. Da sie nur in etwa die Größe Regensburg hat ist sie sehr überschaubar... und auch fast so schön!


Um von der Nord- zur Südinsel zu kommen muss man entweder fliegen oder eine Fähre nehmen. Keine Ahnung wieso, aber wir entschieden uns für die gleichteuere, längere Variante: 3 Stunden Fähre.

Angeblich soll das eine der schönsten Fährfahrten der Welt sein und auch das Wetter war gut. Ich musste aber leider noch einen Semesterbericht schreiben. Da ich auch keine Lust hatte auf den ganzen Februar immer wieder daran zu arbeiten und nie richtig frei zu haben MUSSTE er fertig werden! Also war ich die ganze Fahrt, außer vielleicht 10 Minuten Essenspause, im Innenraum beim schreiben. Ich bin zwar natürlich nicht fertig geworden, aber dem Ziel ein gutes Stück näher...

Nach der Ankunft in Picton, am 1.2. war erst mal ein stressiger Tag. Um nicht die ganze Zeit unsere Koffer im Auto herumzukutschieren und ein kleineres, billigeres Auto kaufen zu können, lagerten wir einen Teil unseres Gepäcks in Christchurch bei einer bekannten von Matthias ein.

Am Abend wollten wir ins bereits gebuchte Hostel in Nelson einziehen. Es wäre nur ca. 100km von Picton entfernt gewesen, aber über Christchurch dauerte die Fahrt ungefähr 10 Stunden! Nach einem gemütlichen Tag in Nelson fuhren wir in den Abel Tasman National Park zum Coastal Track.



Hostel in Nelson

Der Coastal Track ist eine ca. 50 km lange Wanderung in Küstennähe. Wir wanderten 3 Tage lang entlang der Küste, vorbei an traumhaften Stränden. Am ersten Tag kamen wir erst ziemlich spät los, deshalb konnten wir trotz bestem Wetter nur an einem der vielen Strände eine längere Pause einlegen. Zum ersten mal hatten wir hier die Gelegenheit unsere Schnorchel-Ausrüstung zu testen. Es war spitze mit den Flossen durchs Wasser zu gleiten und beim erlernen der Atemtechnik ein paar kleinere Fische, einen Seestern und unzählige Muscheln zu entdecken. Leider waren nicht zufälligerweise Regenbogenfische o.ä. am Start... Aber fürs erste mal war es genug, mehr gibts dann in Hawaii ;)


Man beachte die Verteilung des Gepäcks bei Matthias und Steffi :)

Übernacht blieben wir in sogenannten HUTs. Das sind Hütten, meistens in Strandnähe, wo ca. 30 Personen schlafen können. Dort aßen wir unsere Brotzeit und tranken den Wein. Eigentlich war eine Flasche pro Tag eingeplant, aber wie es eben so ist, tranken wir beide Flaschen gleich am ersten Tag... dafür hatten wir am nächsten Tag weniger zu tragen!

Der 2. Tag, an dem nur 4 Stunden Wanderung geplant waren, war dann leider wettermäßig nicht ganz so gut. Bewölkt und manchmal leichter Nieselregen... Zumindest konnten wir uns für den letzten Tag, laut Plan 6.5 Stunden Wanderung, entspannen.

Fast vollständig erholt konnte ich dann am Tag 3 schon früh aufstehen und die traumhafte Landschaft rund um den HUT genießen. Der letzte Tag war definitiv auch der beste Tag, nicht zuletzt weil auch die Sonne wieder mitspielte..

Nach 1.5 Stunden erreichten wir Totaranui. Viele beenden hier die Wanderung und fahren per Wassertaxi zurück zum Anfangspunkt... Wir investierten aber vor dem Start am ersten Tag 4 Stunden um das Auto zur Wainui Bay, dem wirklichem Ende des Tracks, zu bringen.


Vor dem 2. Hut, ankunft und abreise in der früh, je bei Low-Tide


Das Zirpen tausender Zikaden am Weg war manchmal richtig laut...

Diese 1.5 Stunden waren nocheinmal vom feinsten! Beste Strände bei Sonnenschein und kleinen Wölkchen am Himmel. Es wäre sicherlich schön gewesen die Wanderung hier zu beenden und vielleicht nocheinmal Schnorcheln zu probieren oder einfach nur relaxen. Aber es blieb uns nichts anderes übrig...

So mussten wir weitere 5 Stunden Fußmarsch zurücklegen! In dem letzten Stück waren dann wieder einige sehr sehenswerte Strände. Wir planten am letzten davon nocheinmal eine Pause einzulegen, bevor wir den letzten, größten Berg des kompletten Tracks überquerten. Allen Anschein nach ging alles ziemlich schnell voran und wir waren uns einig dass dieses letzte Stück auf jeden Fall sehr sehenswert ist.


rechts: Matthias und Steffi beim Tidal crossing


Genau dieser letzte Strand war dann nicht so gut wie die anderen :( aber wir mussten ja eine Pause machen vor dem langen Berg...
Eigentlich sollte die Sonne über dem Meer (Norden) und nicht über den Bergen (Westen) stehen. Deswegen gingen wir ersteinmal zum anderen Ende des Strandes. Es war der falsche Strand... Ein weiterer, hoffentlich wieder schönerer Stand war gottseidank noch vor uns, leider hieß das aber auch, minimum 1 Stunde länger gehen als gedacht.

Wie erhofft war der letzte Strand in der Whariwharangi Bay wieder Top! Diesesmal konnte man beim schnorcheln auch mehr sehen. Bei den Steinen waren größere Muscheln und mehrere verschiedene Fische. Auch das Seegras sah im Sonnenlicht sehr gut aus. Es fing gerade an so richtig Spaß zu machen und ich bewegte mich auch ein bisschen weiter weg vom Ufer und tauchte tiefer...
Dann entdeckte ich einen herangleitenden Stachelrochen.

Ich dachte bis jetzt immer es wären friedliche Tiere und man braucht sie nicht zu fürchten. Spätestens seitdem ich Bilder von angegriffenen Surfern mit durchstochenem Schienbein im NZ Herald, einer großen Tageszeitung in Neuseeland, sah, dachte ich anders darüber.

Also setzte ich alles daran, so schnell wie möglich aus dem Wasser zu kommen...
Wenn man allerdings darüber nachdenkt war es eigentlich sinnlos... Der Rochen hatte vielleicht 20 cm Durchmesser und fühlte sich durch meine hektischen Bewegungen nur bedroht. Das nächste mal bleibe ich dann im Wasser..

Wir mussten sowieso wieder weiter um noch in das Hostel einchecken zu können. Der Berg war dann doch nicht so schlimm wie erwartet und der 'Abstieg' war einfach überwältigend. Am Berg mit Blick auf die Strände und Sandbänke, neben grünen Wäldern.....



rechts: letzter Weg ins Tal, nicht in Bildern festzuhalten...

Der Track war meine mit Abstand schönste Wanderung bisher! Beste goldene Strände, türkisfarbenes Meer, saftig grüner Wald, Sonnenschein...

Neuseeland einfach!

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