Dienstag, 16. Dezember 2008

Tongariro Crossing

Vorletztes Wochenende planten wir die erste groessere Wanderung, Tongariro Crossing.

Dieser Track dauert normalerweise ca. 7 Stunden und soll eine der schoensten Tageswanderungen Neuseelands sein. Eine kurze Beschreibung gab es bereits im drittletzten Beitrag.

Wir fuhren am Freitag gleich nach der Arbeit los um am Samstag frueh raus zu kommen. Lewis Eltern haben ein Ferienhaus in Taupo, dort blieben wir uebernacht. Das Haus ist echt spitze! Es waren Betten fuer alle 8 Leute da und ein riesen Wohnzimmer mit Bar und Balkon.

Natuerlich mussten wir die Bar gleich testen und sind deswegen erst um 2 ins Bett. Das Aufstehen am naechsten Tag, war dementsprechend schierig, aber nach kurzer Zeit waren wir, motiviert durch das Traumwetter, wieder Topfit! (Der Bus kam um 7)

Jeder war mit einem Rucksack mit Proviant für einen Tag ausgerüstet. Markus wollte eine 2 Tageswanderung machen und hatte zusätzlich noch Zelt, Schlafsack und extra Proviant dabei.

Nach vielleicht 2 Stunden schöner Wanderung, fast ein wenig anstrengend weil es meistens bergauf ging, war es Zeit für die erste Pause. Ausserdem stand die erte große Entscheidung an. Besteigen wir den Mount Ngauruhoe oder nicht... Da wir mit dem "späten" Bus gekommen sind wär dann alles sehr stressig geworden. Zuvor haben uns aber schon mehrere Leute empfohlen den Berg zu besteigen weil v.a. das herabsteigen traumhaft sein soll. Letztendlich gingen wir dann doch rauf.

Der Aufstig, 1300 m, war echt schwierig, weil man wegen dem Sand und losen Gestein bei jedem Schritt einen halben Schritt zurückgerutscht ist. Ab halber Strecke waren immer wieder Eisplatten an der Seite, wir haben Leute geschehen die mit ihren Wanderschuhen wie auf Skiern heruntergerutscht sind. Hat gut ausgeschaut, vielleicht mache ich das auch...

Am Gipfel mussten wir uns dann als erstes wärmer anziehen, weil es zum einem ziemlich hoch war und zum anderen auch noch Wolken aufgezogen sind. Des wars dann auch mit der Aussicht...

Der Abstieg war dann echt überragend. Pro Schritt waren es dieses mal 2 Schritte. Wenn man für den Aufstieg ca. 1,5h braucht schafft man den Abstieg in 30 Minuten. Wir kamen auch wieder an den Eisplatten vorbei. Mir war es dann zu gefährlich weil von oben immer Felsbrocken auf das Eis gerutscht sind die dann brutalst schnell wurden. Definitiv zu gefährlich!

Die Franzosen kennen aber nix. Phillipe ist als erstes drauf und Jerome hat nicht lange auf sich warten lassen. Mittlerweile habe ich auch schon überlegt...
Markus mit seinem fetten Rucksack hat sich eigentlich vorher schon von uns getrennt und seinen 2-Tages-Trip gestartet, am Gipfel trafen wir uns dann allerdings wieder und deswegen ist er auch mit uns abgestiegen.

Auch er ging nun aufs Eis. Phillipe hat sich anfangs langsam vorgetastet, Jerome hat auch gleich erkannt dass des Eis zu rutschig ist für seine Turnschuhe und ist wieder zurueck. Mit Markus' Wanderschuhe ging es schon besser... Die kannten griffen, fast wie bei Skiern.

Ich nahm mittlerweile den Photoapparat aus der Tasche, weil ich ein Déjà-vu hatte:
Dave, der mit mir arbeitet, zeigte mir vor ein paar Wochen ein Video vom Skifahren. Ein Freund, der nicht so gut ist hat zum ersten mal versucht einen steilen Hang herunterzufahren, Dave hat unten mit der Camera gewartet und alles aufgenommen, war lustig.

Also, I hab hald irgendwie drangedacht...
... und genau in dem Moment verliert da Markus an Halt...

Zum Glück hat er letztes Jahr erst einen "Eis-Kurs" beim Alpenverein besucht, deswegen wusste er wie man sich in so einem Fall verhalten muss. Also immer mit dem Körper zum Berg und mit den Schuhen versuchen sich im Eis einzuhaken.
Je weiter er allerdings gerutscht ist, desto glatter wurde das Eis, deshalb hat die ganze Technik nicht geholfen. Vor allem auf den letzten Metern ist er dann richtig schnell geworden. Das war dann auch der Moment, wo ich mir sche langsam gedacht habe dass nicht die Felsen von oben, sonder die unten das Problem sein könnten.

Im Endeffekt hat es ihn dann drunten überschlagen und er ist vorerst regungslos dagelegen. Puh, keine Ahnung was man tun soll. Phillipe fängt auch zu rutschen an, also erst mal weiterfilmen... Ok Film jetzt doch abbrechen und runter zu Markus.
Phillipe konnte uebrigens stoppen.

Markus zu bergen war dann nochmal eine fätte Aktion..
Als erstes war ja noch laufend die Gefahr der herabschiessenden Steine da. Aber irgendwie mussten wir ja zu ihm hinueber. Als ich auf gleicher Höhe war hat er sich ein wenig bewegt, Gottseidank, schon mal nicht das schlimmste.

Mutig wie ich bin habe ich mich dann zu ihm vor gewagt und mit Phillip (ohne E, also a andera, der der s Photo macht, s.u.) versucht ihn so schnell wie möglich aus dem Steinschlaggebiet zu bringen. Während der ganzen Zeit versuchten wir uns mit unseren Rucksäcken gegen Felsen zu schützen die möglicherweise in unsere Richtugen gekommen wären. Gottseidank hat es dass aber nicht gebraucht. Der gefaehrlichste ist vielleicht 1.5m vor mir vorbeigerauscht.

Da Markus nicht auf dem Fuss steigen konnte dauerte die erste Bergung ein wenig länger als erwartet. Aber nach ein paar Minuten waren wir auf halbwegs sicherem Gebiet. Die ersten Leute die vorbeikahmen waren Artzt und Sanitaeter. Die haben dann gleich erste Hilfe geleistet und uns geholfen Markus zum Fusse des Berges hinunterzutragen.

Nach vielleicht einer Stunde waren wir dann unten und der Rettungshubschrauber ist auch gekonmmen. Leider aber nicht dorthin wo wir standen. Nach kurzer Zeit hob er wieder ab, weil er uns nicht gesehen hatte. Er umkreiste das Gebiet nochmal und sah uns anscheinend noch immer nicht. Markus war aber top ausgerüstet und hatte ein "Help"-sign dabei. Also eine Plane mit Help drauf. Nachdem wir diese ausgebreitet hatten wurden wir ziemlich bald entdeckt.

Markus bekam einen Hubschrauberflug zum nächsten Krankenhaus. Diagnose: Hueftbruch

Wir konnten jetzt des Crossing nicht mehr durchziehen, da der Zeitplan ohnehin schon zu knapp bemessen war. Deshalb sind wir die 2 Stunden wieder zurück zum Startpunkt gegangen..

Aber das war erstmal genug Action für den Tag.

Samstag abend mussten wir auf den Schock erst mal a paar Bier trinken und am Sonntag war es dann nicht weniger spannend:

Gleich am Morgen war Rafting angesagt. Das war ziemlich gut, aber ein paar mehr so krassere Abschnitte wären nicht schlecht gewesen. Während der ganzen Fahrt ist ja nicht einmal wer rausgefallen :) oder :( i woas a ned. Naja, ich würds wieder macha, war guad.

Danach dann gleich zum nächsten Action Erlebnis...
Ich war Bungee-Jumping!
48m in die Tiefe, Kopfvoraus, mit eintauchen ins Wasser. Das kostet schon Überwindung, macht aber brutalst den Spass. Mir hats voll daugt und es war jeden Cent wert!! Wenn ich drandenke, kribbelts immer no im Bauch!
Nächste Woche ist dann Skydiven geplant!

Bevor wir heimgefahren sind hamma noch schnell den Markus im Krankenhaus besucht.

Ausserdem waren wir noch in einem Fluss beim Baden. Des war recht gut, weil da ein kleiner Bach in einen Fluss mündet. Der Fluss hat ca. 12°C der Bach vielleicht 50°C, also genaus so dass es brennt wenn man reingeht und die Haut rot wird, aber man kann es aushalten..
Im Übergangsgebiet war es dann angenehm.

Des ist jetzt genug für heute.
Demnächst werde ich ein Photoalbum über das Wochenende online stellen.
Für die, die bei Facebook sind ist das Video bereits verfügbar. Alle anderen müssen noch ein wenig warten.

http://www.facebook.com/home.php?#/video/video.php?v=44001457270

Man beachte den Phillip, der noch ganz gemütlich ein Photo nach dem Crash macht. Ich filme zwar auch noch weiter, aber es ist einfach lustig...

Photos gibt es rechts unter "Photoalben"

Tongariro crossing

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